Buddhismus in Japan

Östliche Pagode des Yakushi-Tempel (Yakushi-ji) in Nara, dem Haupttempel der Hossō-Schule
Japanischer buddhistischer Priester um 1897
Fliese mit sitzendem Buddha aus dem 7. Jahrhundert (Nationalmuseum Tokyo)
Tōdai-Tempel (Tōdai-ji) in Nara, Haupttempel der Kegon-Schule
Statue von Ganjin, dem Begründer der „Regelschule“ Risshū, im Tōshōdai-Tempel zu Nara)
Saichō, Begründer des japanischen Tendai-Buddhismus
Der „Tempel des Goldenen Pavillon“ (Kinkaku-ji) in Kyōto
Chion-Tempel (Chion-in), Haupttempel der Jōdo-Schule
Shinran Shonin (Porträt im Hongan-Tempel, Kyōto)
Eihei-Tempel (Eihei-ji), Haupttempel der Sōtō-Schule
Myōan Eisai, Gründer der japanischen Rinzai-Schule
Ingen Ryūki, Gründer der japanischen Ōbaku-Schule (Hängerolle, Mampuku-Tempel, 1671
Nichiren, Gründer des Nichiren-Buddhismus (Bildrolle im Kuon-Tempel, Präfektur Yamanashi)
Zeichnung eines Bettelmönches der Fuke-Schule aus Sketches of Japanese Manners and Customs (London, 1867). Die Bildunterschrift im Buch lautet: „A begging criminal“.

Die Geschichte des Buddhismus (jap. 仏教, bukkyō, wörtlich Buddha-Lehre) in Japan lässt sich grob in fünf Perioden unterteilen: (1) die Epoche seit seiner Einführung bis zum Ende der Nara-Zeit (6. Jh. bis 784), geprägt durch die Ausbildung des ersten Staatsbuddhismus und die sogenannten sechs Nara-Schulen, (2) die Heian-Zeit (794–1185), geprägt durch den Aufstieg der Shingon- und Tendai-Schule, (3) das japanische Mittelalter (1185 bis etwa 1600), geprägt durch das Aufkommen neuer Schulen und Umbrüche, (4) die Tokugawa-Zeit (1600–1868) mit verstärkter staatlicher Kontrolle und der Ausbreitung des Danka-Systems und (5) die Moderne ab 1868 mit der Trennung von Shintō und Buddhismus (Shinbutsu-Bunri) sowie dem Aufkommen neuer Gruppen.

Die religiöse Praxis der meisten Japaner war und ist durch einen Synkretismus von vielerlei Traditionen geprägt (vgl. Shinbutsu-Shūgō), doch bis zur Meiji-Zeit dominierte der Buddhismus über die indigenen Traditionen. In den Jahren 1868 bis 1873 wurden dann im Zuge der Trennung von Buddhismus und Shintō (Shinbutsu-Bunri) buddhistische Statuen, Bilder und Reliquien sowie buddhistische Priester aus den Shintō-Schreinen verbannt und buddhistischen Tempeln die Verehrung von Shintō-Gottheiten (Kami) untersagt. Zugleich schuf man überregionale Organisationsformen für die Schreine und schuf die Grundlagen für den Shintō als homogene, nationale Religion. Im Alltag behielt die Bevölkerung jedoch allerlei alte Gewohnheiten bei. Zwar gehören viele Familien einer bestimmten buddhistischen Schule an und sind einem Tempel dieser Richtung besonders verbunden (Danka-System), doch hat das mit einigen wenigen Ausnahmen (z. B. Nichiren-Schule) keinen Einfluss auf Besuche anderer Tempel und Schreine einschließlich der Verehrung der jeweiligen Gottheiten.


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